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„Das ist das, was wir wollten“

Fußball, Kreispokalfinale
Germania Ilmenau gewinnt im Wimaria-Stadion die Trophäe
hochverdient, mit einem 2:0 (1:0) über Grün-Weiß Blankenhain.
Von Ralf Brückner

We won the Cup! Triumph im Pokalsieger-Trikot bei der Germania, und zwar standesgemäß mit Kapitän und Nachwuchs …

Foto: Pavel Chatterjee

WEIMAR. Der erste Schritt zur perfekten Sai­son ist getan: Germania Ilmenau gewinnt am Maifeiertag das Pokalfinale des Fußballkrei­ses Mittelthüringen gegen Grün-Weiß Blankenhain 2:0 (1:0) und darf damit in der nächsten Saison im Landespokal starten. Um dann auch in der Landesklasse starten zu können, dafür müssen freilich noch einige Stolpersteine weggeräumt werden — gleich am Samstag den vermeintlich größten, näm­lich in Bad Blankenburg. Und das wird eine knifflige Aufgabe angesichts der sich dafür abzeichnenden Ausfälle.

„Wir haben schon bessere Spiele ge­macht, aber wir haben gewonnen und den Pokal geholt — und das ist das, was wir woll­ten“, meinte Trainer Thomas Giehl in den Ilmenauer Jubel nach dem Abpfiff hinein. Sei­ne Mannschaft freilich hatte, auch wenn sie nicht durchgängig ihren Top-Level erreich­te, diese Partie stets im Griff. Dass ihr 15-minütiger Einbahnstraßenfußball zu Beginn nicht durchzuhalten war bei hohen Tempe­raturen auf laufintensivem Platz — ge­schenkt! Die Blankenhainer, aktuell Fünfter der Kreisoberliga, erreichten langsam etwas ausgeglicheneres Spiel und dominierten Mitte der zweiten Halbzeit sogar leicht. Aber die klaren Vorteile des Spitzenreiters bei den Zweikämpfen, vor allem gegen den Ball, lie­ßen kaum etwas anbrennen. Ilmenaus Tor­wart Kott war am ehesten als Faust-Baller bei den vielen weiten Blankenhainer Einwürfen gefordert, und es gab auch nur eine Szene, in der das Match hätte kippen können: Als Anding nach einer Linksflanke vor dem langen Pfosten zum Abschluss kam, aber weit am Tor vorbeischoss (45.+2). Wie denn auch die meisten anderen Blankenhainer Abschlüsse das Germania-Tor verfehlten.

Eindeutige Germania-Chancenvorteile

Ilmenau dagegen, mit Weiß für den fehlen­den Gerhardt als rechten Außenverteidiger und Wolfenstetter als sein Pendant auf links, wurde sofort gefährlich, als Kutzer gleich bei der ersten Chance nur haarscharf am Pfosten vorbeischoss (3.). Dann landete ein Freistoß von Firm nach Blankenhainer Kopfballabwehr an der Latte (15.). Kutzer verlor den Pressschlag mit Blankenhains Torwart Bülling (32.) und ein Tor von Machts wurde nicht gegeben, weil er dabei den Ball an die Hand bekommen hatte (35.). Vier Minuten später aber war alles korrekt: Einem Klasse-Solo von Careaga Izaguirre auf halblinks in den Strafraum hinein folgte ein Querpass auf den mitgelaufenen Machts – 1:0 (39.)!

‚Nach dem Wechsel schien die Germania nichtmehr so stringent, spielte etwas abwar­tender und Blankenhain kam stärker auf. Der Reporter hatte bereits den Vermerk „Ilmenau macht zu wenig“ notiert, da sorgte ein Klops in der Grün-Weiß-Abwehr für die Ent­scheidung: Ein Ilmenauer Schuss wurde ge­nau vor die Füße von Machts abgewehrt – der bediente Kutzer links neben sich und der schloss ins lange Eck ab (74.). Und der Win­ter-Neuzugang hätte auch noch das 3:0 ma­chen können, schien nun aber Manschetten zu bekommen, jetzt selbst abzuschließen (81.). Sei’s drum – das Spiel war gelaufen und der Feiermodus nahm seinen Lauf. „Das Tri­kot ziehen wir heute nicht aus!“ war die De­vise, als das T-Shirt mit der „Pokalsie­ger“-Aufschrift verteilt war. Immerhin: Nach dem unglücklichen Scheitern des FSV Gräfinau-Angstedt vor Jahresfrist hat der Mittel­thüringer Kreispokal nun endlich auch mal seinen Weg in den Ilm-Kreis genommen!

Beweist seine aktuelle Top-Form auch mit einem Treffer im Pokalfinale: Ilmenaus Torjäger Chris Machts.

Foto: Pavel Chatterjee

llmenau: Kott; Weiß (90. Fröhlich), Grebhan, Cherkashyn, Wolfenstetter, Amarell (83. Diallo), Finn(90.+3 Bathke), Careaga Izaguirre, Atzougbhi (83. Udeh), Machts, Kutzer (83. Lutherdt)

Blankenhain: Bülling; Kraft, Minks, Meister (87. Hau­se), Simla, Förster, K. Stephan, Neefe (43. M. Stephan), Anding (80. Al Darwish), Trinkler, Sorge (76. Sonnet)

Schiedsrichter: Schneeweiß (Probstzellaer SV)

Zuschauer: 500

Tore:  1:0 Machts (39.), 2:0 Kurzer (74.)

Karten: Gelb: 2:0

Stimmen & Fakten

Chris Machts, Torschütze „Ein Tor mehr wäre schön gewesen – aber noch schöner war, dass wir diesen Erfolg durch eine ge­schlossene Mannschaftsleistung geschafft haben. Das war richtig stark!“

Christian Weiß, Rechtsverteidiger „Es war nicht einfach bei diesen Temperaturen, vor allem in der zweiten Halbzeit. Aber wir ha­ben es trotzdem recht souverän gestaltet. Dass ich rechts draußen gespielt habe hatte ich erwartet, es war auch nicht ungewohnt und es hat durchweg gut funktioniert.“

Thomas Giehl, Trainer „Bei den weiten Einwürfen und den Ecken haben wir immer etwas gezittert, aber alles gut geklärt – wie wir überhaupt sehr gut verteidigt haben.“

Bei Blankenhain hatte sich ein großer Fan-Block im Ultra-Stil formiert, der die Mann­schaft auch sehr gut unterstützte. Weil dort zu Beginn jedoch auch (rauchende) Pyro­technik gezündet wurde wird der Verein eine saftige Strafe dafür zu blechen haben.

Die Schiedsrichterleistung ließ zu wün­schen übrig. Der Referee wertete fast alle Kann-Situationen gegen die Germania, hätte Strafstoß nach Foul an Alzougbhi geben können (64.) und einen verbotenen Blankenhainer Rückpass ahnden müssen (78.). •

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