FSV Großbreitenbach – SV Germania Ilmenau 1 : 2 (0:1)
Am vorletzten Spieltag der Saison traf Ilmenau auf den Tabellenletzten in Großbreitenbach. Nach der Papierform war eigentlich nur interessant wie hoch der Ilmenauer Sieg ausfallen würde, traf doch die schwächste Defensive auf die stärkste Offensive. Ilmenaus Trainer musste nur auf Kutzer urlaubsbedingt verzichten und konnte in der Aufstellung aus dem Vollen schöpfen.
Letztlich liegt die Wahrheit aber auf dem Platz und nicht auf dem Papier und da muss man wohl von einem glücklichen Sieg Ilmenaus sprechen. Denn selbst der frühe Führungstreffer nach Distanzschuss von Finn in der 4. Minute brachte nicht die Souveränität in das Spiel des Tabellenzweiten, wie man sich das auf der Ilmenauer Bank gewünscht hätte. Im Gegenteil hatte speziell in der ersten Hälfte Großbreitenbach die klareren Einschussmöglichkeiten. Stolze nach zwei Minuten schlenzte den Ball knapp am Tor vorbei, Gruhn hatte freie Schussbahn trifft das Tor aber nicht (7.) und wiederum Stolze frei vor Ilmenaus Tor verzieht am kurzen Pfosten (37.). Hier war Ilmenaus Abwehr zu sorglos bei den Kontern des Gegners. Solche hochkarätigen Chancen hatte Ilmenau nicht, trotz dem Mehr an Ballbesitz und Spielanteilen. Es fehlte bei den Abschlüssen die letzte Konsequenz, man scheiterte mehr an sich selbst als am Gegner. Mit dem taktischen Mittel der Abseitsfalle Großbreitenbachs kam Ilmenau über die gesamten 90 Minuten nicht zurecht. Gegen die hochstehende Abwehr fand man kein Gegenmittel spielerisch hinter die letzte Reihe des Gegners zu kommen. So war schon der Halbzeitstand durchaus etwas glücklich zu nennen.
In Hälfte zwei das gleiche Bild. Ilmenau überlegen aber für einen beruhigenden zweiten Treffer fehlte das Schussglück an diesem Nachmittag. Aber wenigstens stand man jetzt in der eigenen Hälfte sicherer und erlaubte dem Gegner keine größeren Gelegenheiten mehr.
Der Kulminationspunkt in dieser Partie dann in der 74. Minute. Ilmenaus Careaga Izaguirre setzte sich über die rechte Seite durch, seinen Rückpass vor das Tor erreichte Alzoughbi der mit freier Schussbahn zum zweiten Treffer einnetzte. Dem stand aber die Abseitsfahne des Assistenten im Wege. Schiedsrichter Göltzner versagte daraufhin dem Treffer die Anerkennung, heftige Proteste der Ilmenauer Spieler folgten. Der Schiedsrichter besprach sich mit seinem Assistenten, blieb aber bei seiner Entscheidung und zeigte Careaga Izaguirre, wegen dessen Reklamieren die gelbe Karte. Beim direkten Gegenzug Großbreitenbachs flog der Ball vor das Ilmenauer Tor, Gerhardts Versuch per Kopf zu klären misslang total. Der Ball senkte sich hinter Torwart Kott ins eigene Tor (75.). Aus dem Nichts der Ausgleich für den Gastgeber. Es verblieben noch 15 Minuten für einen erlösenden zweiten Treffer. Am Spielverlauf änderte sich nichts, keine zwingenden Torchancen für Ilmenau. Erst der Schiedsrichter ermöglichte mit seinem Strafstoßpfiff kurz vor Ende der Partie dem Gast die Chance zum Siegtreffer. Ilmenaus Weiß, mit hohem Bein im Strafraum den Ball spielend, wurde vom Gegner schmerzhaft am Fuß getroffen (87.). Der Unparteiische pfiff sofort. Der neutrale Zuschauer würde wohl von einer Konzessionsentscheidung sprechen, als Ausgleich für den nicht gegebenen zweiten Treffer Ilmenaus. Die Szene hätte man auch anders bewerten können. Machts übernahm die Verantwortung und drosch den Ball in den Torwinkel (88.).
Sicherlich ein verdienter Sieg Ilmenaus betrachtet man die gesamten 90 Minuten, auch wenn es in der Schlussphase der Partie etwas Glück bedurfte. Mit diesem Sieg wird die Entscheidung über den Meistertitel auf den letzten Spieltag verschoben. Es bleibt spannend.
Großbreitenbach: Quitt (1. Saumsiegel); Hertwig (1. Stolze), Harwath, Döring, Lutz, Gruhn (57. Klein), Vu Lam (90. König), Aust, Müller, Betz, Kobe
Ilmenau: Kott; Lutherdt (66. Diallo), Gerhardt (90.+1 Bathke), Wolfenstetter (66. Schröter), Finn (57. Alzoughbi), Machts, Careaga Izaguirre, Weiß, Grebhan, Amarell (79. Helbing), Cherkashyn
Schiedsrichter: Göltzner (Erfurt)
Zuschauer: 50
Tore: 0:1 (4.) Finn, 1:1 (75.) Gerhardt (ET), 1:2 (88.) Machts (FE)
Uwe Frank
