SV Germania Ilmenau – TSV 1880 Elgersburg 2 : 0 (1:0)
In diesem Nachbarschaftsderby gegen den Aufsteiger Elgersburg musste Ilmenau seine Startformation gegenüber der Vorwoche auf drei Positionen neu besetzen. Für den Gelbgesperrten Grebhan rückte Gerhardt in die Innenverteidigung, für den erkrankten Weiß ging Wolfenstetter in die Viererkette und Lutherdt begann für den verspätet aus dem Urlaub zurückgekommenen Careaga Izaguirre auf der Sechserposition. Nachdem das Hinspiel mit drei Feldverweisen mit einer gewissen Brisanz in den Zweikämpfen aufwartete, kam auch diese Partie nicht ohne Platzverweis aus. Hier war es aber nicht überzogenes Zweikampfverhalten, sondern die Einschätzung eines Fouspiels als Notbremse durch den Schiedsrichter und seines Assistenten.
Das Spiel begann zunächst mit ausgeglichenen Spielanteilen, aber Ilmenau hatte hier schon Chancen auf einen frühen Torerfolg. Nach Flanke von Finn konnte Heinz im Elgersburger Tor Gerhardts Schuss abwehren, den Nachschuss setzte Machts dann an den Pfosten (6.) und zwei Minuten später scheiterte er erneut am Gästetorwart. Nach einem 30 Meter Pass von Schröter genau in den Laufweg von Machts erreichte seine Eingabe vor das Elgersburger Tor Amarell, der den Ball gekonnt über den Torwart unter die Torlatte hob (16.). Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte verstanden es beide Mannschaften das Geschehen von ihren Toren fernzuhalten. Möglichkeiten für weitere Tore – Fehlanzeige. In der 40. Spielminute dann der Platzverweis für Ilmenaus Gerhardt. Bei der Ballannahme vor dem Ilmenauer Tor versprang ihm der Ball, Dobschanetzki ging dazwischen und beim Nachsetzen konnte er ihn nur mit Foulspiel bremsen. Schiedsrichter Poller zeigte ihm daraufhin die Gelbe Karte, was aber seinem Assistenten nicht reichte. Nach Rücksprache entschied er auf Notbremse und verwies ihm des Platzes. Aus Ilmenauer Sicht völlig überzogen.
Somit hatte Ilmenau die gesamte zweite Hälfte in Unterzahl vor sich. Trainer Giehl nahm dafür in der Halbzeit Umstellungen vor. Wolfenstetter ging in die Innenverteidigung, für Lutherdt kam Helbing in die Viererkette, Finn auf die Sechserposition und Kutzer ging ins Mittelfeld. Diese Umstellungen gingen voll auf. Elgersburg gelang es im weiteren Verlauf nicht aus der nummerischen Überlegenheit heraus das Spiel zu dominieren und sich Chancen für den Ausgleich zu erarbeiten. Das Tempo bestimmte Ilmenau. Der Betrachter hatte nicht den Eindruck, dass Ilmenau in Unterzahl spielte. Im Gegenteil spielte Ilmenau sogar auf einen zweiten Treffer. Dieser gelang Kutzer nach feiner Einzelleistung, als er sich im Strafraum durchsetzte und sein Schuss vom Innenpfosten ins Tor sprang (68.). Aber auch Kott im Ilmenauer Tor konnte sich noch auszeichnen. Bei Schüssen von Dobschanetzki (74.) und Hemming (78.) verhinderte er in ganz großer Manier den Anschlusstreffer. Einem dritten Ilmenauer Treffer von Machts versagten die Unparteiischen wegen Abseits die Anerkennung (83.) Letztlich eine starke Mannschaftsleistung Ilmenaus, in der Cherkashyn in der Viererkette, Finn auf der Sechserposition, Amarell und Kutzer im Mittelfeld noch herausragten.
Ilmenaus Verantwortliche haderten diesmal mit den Entscheidungen des Unparteiischen, war hier keine einheitliche Linie bei der Beurteilung des Zweikampfverhaltens zu erkennen. Man fühlte sich benachteiligt.
Ilmenau: Kott, Wolfenstetter, Cherkashyn, Gerhardt (40. RK), Schröter (90.+1 Bathke), Finn, Lutherdt (46. Helbing), Amarell (82. Udeh), Alzoughbi (58. Diallo), Machts, Kutzer (68. Careaga Izaguirre)
Elgersburg: Heinz; Kirsten, Schmidt, Jäkel, Döhler, Dobschanetzki, Braunschweig, Hemming, T. Hellmuth (68. Bittmann), B. Hellmuth (80. Zachert), Habichhorst
Schiedsrichter: Poller (Weimar)
Zuschauer: 110
Tore: 1:0 (16.) Amarell, 2:0 (68). Kutzer
Uwe Frank