SV Germania Ilmenau – FSV Preußen Bad Langensalza 3 : 6 (1:2)
Für das letzte Testspiel vor dem Beginn der Punktspielrückrunde hatte man sich den Kreisoberligisten Großbreitenbach/Gehren als Gegner eingeladen. Aus personellen Gründen sagte diese Mannschaft aber ab. In der Verbandsliga wurde die Partie Schweina vs. Bad Langensalza abgesagt, sodass kurzfristig diese Partie gegen den vierten der Verbandsliga im Ilmenauer Hammergrund angesetzt werden konnte.
Für dieses Testspiel musste Trainer Giehl u.a. auf Machts, R. Müller, Mosert, Careaga Izaguirre, Alzoughbi aus den unterschiedlichsten Gründen verzichten und hatte mit Helbing nur einen Wechselspieler zur Verfügung. Dieses Handicap war dann mit zunehmender Spielzeit wohl auch mit ausschlaggebend für den Leistungsabfall in der zweiten Halbzeit. Schon in der ersten Halbzeit schied Diallo mit einer Verletzung aus. Ilmenau begann in der Viererkette mit A. Wolfenstetter, Weiß, Bathke und Amarell, als Sechser Cherkashyn und Grebhan. Im Mittelfeld Johnson, Al Rahman, Diallo und Kunz als Spitze. Johnson im rechten Mittelfeld wusste durchaus zu überzeugen, erzielte er doch mit dem ersten gut vorgetragenen Angriff früh die Ilmenauer Führung. Von El Rahman perfekt angespielt, ging er an zwei Gegenspielern vorbei in den Strafraum und mit einem Schlenzer überwand er Langensalzas Torwart (9.). Die erste dicke Möglichkeit zur Führung hatte aber eine Minute vorher Langensalzas Linz. Den Grundlinienrückpass von Wiegel schoss er aber völlig frei vor dem Ilmenauer Tor drüber (8.). In der ersten Hälfte war ein Klassenunterschied nicht zu erkennen, spielte Ilmenau doch ordentlich mit und das Verschieben der einzelnen Mannschaftsteile wurde hier gut umgesetzt. Als Cherkashyn den Ball im Mittelfeld eroberte und mit Geschwindigkeit auf das gegnerische Tor zustürmte, war sein Querpass auf den mitgelaufenen Kunz aber zu ungenau und dieser sehr gute Möglichkeit für einen weiteren Treffer dahin. Etwas mehr Eigennutz wäre hier durchaus angebracht gewesen. Überhaupt waren Cherkashyn mit seinem kraftvollen Spiel in der Vorwärtsbewegung und El Rahman mit seinen Dribblings die treibenden Kräfte im Ilmenauer Spiel. Bei einem hoch in den Ilmenauer Strafraum hereingeschlagenen Ball wurde der Ball nicht entscheidend aus der Gefahrenzone geklärt und landete vor den Füßen von Wiegel, der mit platziertem Schuss den Ausgleich erzielte (23.). Den Führungstreffer noch vor der Pause für die Gäste besorgte Ilmenau selber. Nach einer Flanke von rechts wollte Bathke den Ball wegschlagen, der ihm aber über den Schlappen rutschte und sich unhaltbar über Torwart B. Müller hinweg in den Torwinkel senkte (40.). Sehenswert!
Waren es die Wechsel der Gäste zur zweiten Halbzeit oder nachlassende Konzentration der Gastgeber in der Rückwärtsbewegung, dass sich das Spiel entscheidend änderte? Wohl eher Ilmenau vermochte seine Leistung der ersten Hälfte nicht mehr auf das Spielfeld zu bringen. Gestattete man Langensalza doch durch einfache Fehler im Stellungsspiel und bei der Zweikampfführung das Ergebnis binnen 10 Minuten auf 5:1 auszubauen. Der Gast jetzt die bessere Mannschaft ohne aber durchweg zu überzeugen. Lediglich Ergebniskosmetik gelang Ilmenau durch einen Foulelfmeter nach Foul an El Rahman (69.) und einen direkt verwandelten Freistoß (90.) jeweils von Kunz. Dazwischen der sechste Treffer für die Gäste, als Finger an der Strafraumgrenze unbedrängt zum Abschluss kam (82.).
Sicherlich hatte Ilmenau nicht die beste Formation auf dem Feld, dies ist aber keine Erklärung für die Defizite im Defensivverhalten vornehmlich in der zweiten Hälfte. Kann hier nicht gegengesteuert werden, so wird es ein schwieriges Unterfangen in der Rückrunde der Abstiegszone zu entkommen.
Ilmenau: B. Müller (46. Lehmann); Bathke, Johnson, A. Wolfenstetter, Weiß, Grebhan, Diallo (38. Helbing), Amarell, Cherkashyn, El Rahman, Kunz
Bad Langensalza: Zamiar; Jäger (46. Le. Ortlepp), Domeinski (46. Lu. Ortlepp), Finger, Weis, Velandia Gonzales, Linz, Engel, Wiegel, Sauerbier, Harnisch
Schiedsrichter: Weltzien (Meiningen)
Zuschauer: 15
Tore: 1:0 (9.) Johnson, 1:1 (23.) Wiegel, 1:2 (40.) Bathke (ET), 1:3 (55.) Sauerbier, 1:4 (63.) Le. Ortlepp, 1:5 (65.) Sauerbier, 2:5 (69,) Kunz (FE), 2:6 (82.) Finger, 3:6 (90.) Kunz
Uwe Frank