SV BW 90 Neustadt/Orla – SV Germania Ilmenau 9 : 1 (2:0)
Für dieses Spiel des Tabellenletzten beim Tabellenführer waren die Rollen beider Mannschaften eigentlich klar verteilt. Zu groß die Leistungsunterschiede, was sich auch im Ergebnis letztendlich niederschlug.
Ilmenau mit dem Handicap auf Kapitän R. Müller verzichten zu müssen, was allemal eine Schwächung der Defensive bedeutete. Die Viererkette mit A. Wolfenstetter, Weiß, Cherkashyn und Helbing. Als Sechser Finn und Grebhan. Udeh, Mosert, El Rahman und als einzige Spitze Kunz komplettierten die Startaufstellung. Nicht verwunderlich dass Neustadt mit Spielbeginn ein hohes Tempo ging und den schnellen Torerfolg suchte. Hier zeigte sich auch das Hauptmanko in Ilmenaus Abwehr, man war einfach zu langsam im gedanklichen erkennen von Spielsituationen und läuferisch auch meist nur zweiter Sieger. Scheiterte M. Walther nach zwei Minuten noch an Torwart Lehmann, so machte es eine Minute später sein Bruder E. Walther besser und besorgte die schnelle Führung. Lehmann verhinderte dann mit Fußabwehr noch den zweiten Treffer von E. Walther (4.). Hier zeigte sich Ilmenaus Defensive noch reichlich unsortiert, was sich aber mit zunehmender Spielzeit in Hälfte eins ändern sollte. So gelang es der hochstehenden Abwehr Ilmenaus die Räume im Mittelfeld erfolgreich zu verengen und den Spielfluss des Gastgebers dadurch zu stören. Die Versuche Neustadts mit langen Bällen zu operieren waren zu ungenau und letztlich untauglich. Ilmenau selber spielte ordentlich mit und kam auch nach Freistoß von Finn zur großen Ausgleichchance. Der Ball kam zu Udeh am langen Pfosten, seinen Kopfball konnte Naujoks im Neustädter Tor mit Reflex gerade noch abwehren (20.). Ilmenau brachte aber diesen Spielstand nicht in die Halbzeitpause. Einen langen Ball über Ilmenaus Abwehr von Köhler geschlagen, erlief sich E. Walther. Mit gekonntem Heber über den herauslaufenden Lehmann gelang ihm der zweite Treffer (42.).
Ohne Veränderungen gingen beide Mannschaften in die 2. Halbzeit. Warum aber Ilmenau den Beginn total verschlief und somit innerhalb von fünf Minuten (47. u. 50.) die Spielentscheidung hinnehmen musste, ist nicht erklärbar. Ergebniskosmetik für den Gast in der 52. Minute. Einen Eckball von Mosert konnte Neustadts Hintermannschaft nicht klären und Udeh stocherte den Ball über die Torlinie. Mit dem Wechsel von Th. Wolfenstetter für Kunz wurde Ilmenaus Aufstellung offensiver ausgerichtet. Th. Wolfenstetter ging in die Viererkette, Cherkashyn auf die Sechserposition, Finn ins Mittelfeld und Mosert in die Spitze. Der Effekt war aber nicht ein mehr an offensiveren Spielanteilen, im Gegenteil: Ilmenaus Defensive stellte teilweise den Spielbetrieb ein und überließ die Torverhinderung ihrem Torwart. Lehmann hatte aber im 1 gegen 1 kaum eine Chance sich gegen die Walthers und Englers auszuzeichnen. Man machte es dem Gegner zu einfach, dieses Spielergebnis herauszuschießen.
Mit der gezeigten Leistung in der zweiten Halbzeit wird sich Ilmenau wohl beizeiten wieder aus dieser Spielklasse verabschieden. Das Leistungsgefälle in der Mannschaft ist einfach zu groß um hier zu bestehen.
Neustadt/Orla: Naujoks; Meyer, M. Engler (66. Grimm), Grau (66. Souza Rocha), Köhler, R. Engler, Badermann, M. Walther, E. Walther, Szalek (76. Wietasch), Simon
Ilmenau: Lehmann; A. Wolfenstetter, Helbing, Weiß, Grebhan, Cherkashyn, Finn, Mosert (78. Johnson), El Rahman, Udeh, Kunz (62. Th. Wolfenstetter)
Schiedsrichter: Bachmann (Jena)
Zuschauer: 166
Tore: 1:0 (3.) E. Walther , 2:0 (42.) E. Walther, 3:0 (47.) R. Engler, 4:0 (50) M. Walther, 4:1 (53) Udeh, 5:1 (55.) M. Engler, 6:1 (65.) M. Walther, 7:1 (71.) M. Walther, 8:1 (82.) Souza Rocha, 9:1 (86.) R. Engler
Uwe Frank