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Zweite Pokalhürde souverän genommen

1. Hauptrunde Thüringenpokal

SV Germania Ilmenau  –  TSV Gera-Westvororte  5 : 1  (2:1)

In der ersten Runde zum Thüringenpokal empfing Ilmenau die Mannschaft Gera-Westvororte aus der Landesklassenstaffel 1. Zu Ilmenaus Landesklassenzeiten stand man sich insgesamt viermal gegenüber, und Ilmenau kassierte viermal zum Teil schmerzhafte Niederlagen. Gera mit zwei Siegen aus zwei Spielen in die neue Saison gestartet war also auch diesmal ein echter Prüfstein im Hammergrund.

Den erkrankten Ilmenauer Trainer Giehl vertraten diesmal seine Co-Trainer Kubitza und Metzmacher. Für die Offensive stand Ilmenau wieder Machts zur Verfügung, was sich auch deutlich positiv bemerkbar machte und auch in zählbarem zum Ausdruck kam. Vor dem Spiel wurde F. Grebhan als Torschützenkönig der KOL B-Junioren der letzten Saison ausgezeichnet. Vielleicht war es diese Auszeichnung, die ihn zum entscheidenden Spieler in Ilmenaus Mannschaft an diesem Nachmittag beflügelte. Vielleicht fiel das Ergebnis auch etwas zu hoch aus, aber die Effizienz im Nutzen der herausgespielten Torchancen auf Ilmenauer Seite war dann eben der ausschlaggebende Punkt für diesen Erfolg.

Beide Mannschaften gingen von Beginn an ein hohes Tempo. Von Gera zu erwarten, aber Ilmenau hielt dagegen. Mit Anspielen auf Ilmenaus schnelle Offensive mit Machts, El Rahman und F. Grebhan fand man die richtige Taktik, operierte doch Geras Abwehr sehr hoch stehend und hatte mit Tämmler einen sehr gut mitspielenden Torwart hinter der eigenen Abwehr. Dies nützte aber nichts, gelang es dem Ilmenauer Mittelfeld doch mit seinen Pässen hinter die Gästeabwehr zu kommen und daraus Tormöglichkeiten zu generieren. So fiel auch der frühe Führungstreffer als Cherkashyn einen langen Ball auf Machts schlug, der ihn mit dem Kopf in den Laufweg von F. Grebhan verlängerte. Auf Torwart Tämmler zulaufend, verlud er ihn mit einer Körpertäuschung und schoss platziert ein (10.). Vier Minuten später hatte er den zweiten Treffer auf dem Fuß, diesmal ging sein Schuss aber am langen Pfosten ins Toraus (14.). Beim zweiten Ilmenauer Treffer schickte F. Grebhan Machts auf die Reise. Seinen Schuss konnte Geras Torwart zwar abwehren aber im nachsetzen war Machts schneller wieder am Ball und vollendete ins leere Tor (21.).

Für den Betrachter des Spiels aber augenscheinlich die Schnelligkeitsvorteile der Geraer Stürmer bei langen Bällen gegen Ilmenaus Viererkette. So konnte M. Grebhan den Schuss von Geras Dräger im Nachsetzen gerade noch blocken und den Anschlusstreffer verhindern (22.). Dieser Treffer fiel dann aber in der 26. Minute. Wolff überläuft rechts Ilmenaus Abwehr, seinen Schuss kann Heyn im Ilmenauer Tor abwehren. Der Ball kommt aber zu Klotz, der ihn ins leere Tor drosch. Eine sehr gute Ausgleichsmöglichkeit hatte dann Wolff, als er zentral vor Ilmenaus Tor abzog aber Heyn mit starker Parade im Übergreifen den Ball noch über das Tor lenkte (31.). Die Schlüsselszene im Spiel nach Wiederanpfiff. Den aufkommenden Offensivdrang der Gäste beantwortete F. Grebhan mit seinem zweiten Treffer. Von der rechten Außenbahn schwenkte er in die Mitte auf den Strafraum zu und mit links schlenzte er den Ball flach ins lange Eck. Für Tämmler im Tor gab es bei dieser schusstechnischen Meisterleistung keine Abwehrmöglichkeit (51.). Dieser Treffer nahm dem Gast dann doch den Wind aus den Segeln und Ilmenau nun bemüht den Zweitore Vorsprung mit hohem Laufaufwand zu verteidigen. Vielleicht war es aufkommender Frust bei den Gästen, dass sie sich binnen neun Minuten drei Verwarnungen einhandelten und ihren Spieler Kirstein dabei mit Gelb-Rot verloren (63.). Diese Schwächung machte es Ilmenau leichter den Spielstand zu verteidigen.

Unschön im Spiel die Rudelbildung in Geras Hälfte nach einer Stunde Spielzeit. Ein Foul von Careaga Izaguirre ahndete der Schiedsrichter zunächst nicht und ließ weiterspielen. Der nachsetzende Geraer Spieler brachte daraufhin den Ilmenauer zu Fall. Dies führte zu überschäumenden Emotionen auf beiden Seiten. Das Schiedsrichtertrio beriet sich zu diesem Tumult und Schiedsrichter Graf zog zweimal Gelb für Ilmenau und einmal für Gera (58.). Schlimmer an dieser Szene für Ilmenau, dass verletzungsbedingte Ausscheiden von Careaga Izaguirre (59.).

Im weiteren Verlauf gelang es Ilmenau mit zwei sehenswerten Treffern, den Sieg eindeutiger ausfallen zu lassen. Machts ging über rechts zur Grundlinie und seine maßgeschneiderte Flanke fand am langen Pfosten Wolfenstetter, der mit platziertem Kopfball unhaltbar vollendete (77.). Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Kutzer. Torwart Tämmler parierte einen Schuss von Machts, der Ball sprang zu Kutzer, der ihn sehenswert aus 20 Metern über Abwehr und Torwart ins leere Tor hob (80.).

Bemerkenswert die hohe Laufbereitschaft der Ilmenauer Mannschaft, ging sie doch bei sommerlichen Temperaturen an ihre physische Leistungsgrenze. Lohn dafür der Einzug in die nächste Runde des Thüringenpokals.

 Ilmenau: Heyn; Weiß (81. Bathke), Cherkashyn, Gerhardt, Wolfenstetter, M. Grebhan (73. Farhat), Careaga Izaguirre (59. Kutzer), Finn, Rahman, F. Grebhan, Machts (81. Lutherdt)

Gera-Westvororte: Tämmler; Cherouny, Dräger (65. Kurth), Castro da Silva (76. Kruschke), Winefeld, Kirstein, Klotz, Wolff, Kamprath, Bohm, Richter

Schiedsrichter: Graf (Gotha)

Zuschauer: 90

Tore: 1:0 (21.) Machts, 2:0 (23.) F. Grebhan, 2:1 (26.) Klotz, 3:1 (51.) F. Grebhan, 4:1 (77.) Wolfenstetter, 5:1 (80.) Kutzer

Uwe Frank