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Erlösung in letzter Minute

Qualifikation zum Thüringenpokal 2024/25

SV Germania Ilmenau  –  TSV Motor Gispersleben   2 : 1 n.V.  (0:1,1:1)

Nach dem Kreispokalerfolg in der Saison 2023/24 musste Ilmenau für den Landespokalwettbewerb 2024/25 in die Qualifizierungsrunde. Hier wurde Ilmenau der Landesklassenvertreter Motor Gispersleben aus der Staffel 2 zugelost. 

Nach den wenig befriedigenden Leistungen der Testspiele in Vorbereitung auf die neue Saison, wusste man im Ilmenauer Lager nicht wo man leistungsmäßig steht um gegen den Zehntplatzierten der letzten Landesklassensaison zu bestehen. Der Gastgeber wieder mit Machts und Amarell in der Startformation sollten der Offensive zu mehr Wirkung verhelfen.

Der Auftakt der Partie aber alles andere als verheißungsvoll für Ilmenau. Der Sekundenzeiger der Spieluhr hatte noch keine volle Umdrehung geschafft, da lag der Ball schon im Ilmenauer Tor. Szmytka setzte sich in zentraler Position gegen Ilmenaus Innenverteidigung durch und ließ mit trockenem Schuss Torwart Stiebitz keine Abwehrchance (1.). Spätestens jetzt war Ilmenaus Mannschaft klar: Das Spiel hat begonnen.  Unbeeindruckt vom schnellen Rückstand übernahm dann aber Ilmenau die Initiative auf dem Platz und kam in dieser Anfangsphase auch zu hochkarätigen Ausgleichsmöglichkeiten. Amarells Eingabe von rechts erreichte Careaga Izaguirre und El Rahman, aber beide zögerten zu lange mit dem Torschuss (6.). Ein Pass in die Schnittstelle erreichte Machts, allein auf Torwart Maiele zulaufend, wurde er beim Versuch ihn auszuspielen zu weit abgedrängt und der Winkel für den Schuss zu spitz (7.). Selbe Szene fünf Minuten später. Diesmal schickte Finn Machts auf die Reise aber statt selber den Abschluss zu suchen, kam sein Abspiel auf den mitgelaufenen Amarell zu ungenau, Gispersleben konnte klären (12.). El Rahman spielte Careaga Izaguirre frei, dessen Schlenzer ging knapp am Tor vorbei (21.). Spätestens hier wäre der Ausgleichstreffer mehr als verdient gewesen. Stattdessen eine brenzlige Situation vor dem Ilmenauer Tor. Schenke allein auf das Ilmenauer Tor zulaufend, wurde vom herauslaufenden Stiebitz, beim Versuch ihm den Ball vom Fuss zu angeln, an selbigen getroffen und ging zu Boden (30.). Der Strafstoßpfiff vom Unparteiischen blieb aus, der Unmut auf der Gisperslebener Bank war zu deutlich, sodass Trainerassistent Omeirat mit der gelben Karte verwarnt wurde.

Auch in Hälfte zwei arbeitete Ilmenau am Ausgleichstreffer, hatte man die Spielanteile doch eindeutig auf seiner Seite. Nach einer Stunde Spielzeit lag der Ball dann endlich im Gästetor, aber der Schiedsrichter verweigerte die Anerkennung. Sein Assistent hatte eine Abseitsstellung des Schützen Machts erkannt (60.). Mit der Hereinnahme von Kutzer und Schröter nach einer guten Stunde, verstärkte Trainer Giehl die Offensive. Und Kutzer hatte dann auch die große Möglichkeit für den Ausgleich. Eine Flanke von Weiß erreichte ihn völlig frei dem Gästetor, seine Direktabnahme ging aber über das Tor (75.). Zum Spielende ging Ilmenau im Bemühen um den Ausgleichstreffer ein höheres Risiko in der Abwehr ein, was fast bestraft wurde. Der eingewechselte Holland-Moritz passte den Ball hinter die hochstehende Ilmenauer Abwehr, Schenke erlief sich den Ball und seinen Torschuss konnte Stiebitz entschärfen (89.). Das hätte die Entscheidung sein können, stattdessen fiel doch noch der hochverdiente Ausgleich. In der letzten Minute der Nachspielzeit bediente M. Grebhan im Strafraum Machts, der mit vollem Risiko den Ball aus spitzem Winkel ins lange Eck drosch (90.+4). Groß der Jubel auf Ilmenauer Seite über diesen Last Minute Treffer.

Beide Mannschaften mussten somit in die Verlängerung. Spätestens hier zeigte sich, dass der Gastgeber über die größeren Kraftreserven verfügte. Die zunehmenden Spielunterbrechungen durch Verletzungen und Krämpfen der Gäste sprachen hier für sich. Oder wollte man sich so ins Elfmeterschießen retten? Ilmenau spielte in der Nachspielzeit auf die Entscheidung, auch wenn die Aktionen nicht mehr so zwingend waren. Als Finn aber zu Beginn der zweiten Hälfte den Ball von der Strafraumgrenze abzog, konnte Maiele den Ball nur prallen lassen. Kutzer reagierte im Nachsetzen am schnellsten, holte sich den Ball vor dem Nachfassenden Torwart und schob ihn ins Tor (107.). Die Entscheidung. Das Aufbäumen der Gäste in der verbliebenen Spielzeit brachte keine Gefahrenmomente mehr vor dem Ilmenauer Tor.

Dieser Pokalfight zeigte eine Ilmenauer Mannschaft, die letztlich kräftemäßig mehr zulegen konnte und spielerisch dem Gegner mindestens ebenbürtig war. Mit diesem Sieg der Moral erreichte Ilmenau die erste Hauptrunde im Thüringenpokal. Bereits in drei Wochen empfängt man mit Gera-Westvororte eine weitere Landesklassenmannschaft im Hammergrund.

Ilmenau: Stiebitz; Gerhardt, Wolfenstetter (72. F. Grebhan), Finn (113. Bathke), Machts, Careaga Izaguirre (62. Kutzer), Weiß, M. Grebhan, Amarell (62. Schröter), Cherkashyn, El Rahman (72. Helbing)

Gispersleben: Maiele; Oschmann, Ramadani, Säubert (27. Reichel, 94. Brauer), Raab (112. Radzhabov), Szmytka, Monecke, Schenke, Kühn, van Le (77. Holland-Moritz), Eck

Schiedsrichter: Annemüller (Schleusingen)

Zuschauer: 50

Tore: 0:1 (1.) Szmytka, 1:1 (90.+4) Machts, 2:1 (107.) Kutzer

Uwe Frank

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