SV Germania Ilmenau – 1.FC Greiz 2 : 4 (2:2)
Nach der überzeugenden Vorstellung der Vorwoche in Weimar sollte diese Leistung im Nachholspiel gegen Greiz bestätigt werden. Dass dies nicht gelang lag an einer nicht Ligatauglichen Leistung vornehmlich in der zweiten Halbzeit. Vielleicht war aber auch die Hypothek auf Cherkashyn und Careaga Izaguirre wegen Urlaub verzichten zu müssen zu groß. Gerade mit Cherkashyn fehlte ein defensiv starker Spieler, der nicht zu ersetzen war. So spielten A. Wolfenstetter und Weiß in der Innenverteidigung und Helbing und Grebhan in der Viererkette. Finn und Müller als Sechser davor. El Rahman, Mosert und Schröter im Mittelfeld und Machts einzige Spitze. Es fing auch verheißungsvoll an. Bereits nach vier Spielminuten mit der ersten Aktion im gegnerischen Strafraum die Führung. Einen Einwurf von Machts verlängerte Müller zu Mosert, der mit trockenem Schuss ins lange Eck traf. Und nach Pass von Finn auf Müller hätte er nach elf Minuten nachlegen können, aber allein vor Torwart Beckert ging sein Schuss vorbei. Helbings Eingabe vor das Greizer Tor verpassten El Rahman und Machts (33.). Der Gast davon aber nicht geschockt, hielt das Tempo hoch und erarbeitete sich langsam die spielerische Kontrolle. Gerade im Stile einer Kontermannschaft war der Schnelligkeitsvorteil in den Angriffen zu erkennen. Mit einem Doppelschlag in bester Kontermanier drehte Greiz das Spiel. Erst schickte Kreidemeier Helmrich auf die Reise, der mühelos Ilmenaus Weiß umspielte und einschoss (36.) und zwei Minuten später setzte sich Halilaj über rechts durch und seine Eingabe verwandelte Küstner mühelos. Das ging zu einfach für die Gäste, zeigte aber hier schon die Defizite in der Abwehrarbeit Ilmenaus. Die erste gelungene Aktion El Rahmans brachte aber noch den Ausgleich in Hälfte eins. Energisch zur Grundlinie gehend, ließ Machts seine Eingabe gekonnt passieren und der dahinterstehende Müller schoss ein (44.). In der Nachspielzeit sogar noch die Möglichkeit für Mosert mit Freistoß die Führung zu erzielen. Der Ball flog aber knapp am Tor vorbei. Das sollte dann aber auch der letzte gefahrbringende Torschuss des Gastgebers im Spiel gewesen sein. So wie das Spiel Ilmenaus in Hälfte zwei immer mehr zerfiel und keine durchdachten Spielzüge mehr gelangen, wurde Greiz immer selbstbewusster und strahlte so auch mehr Torgefahr aus. Die Entscheidung dann wieder durch einen Doppelschlag. Einen langen Ball verpassten Helbing und Weiß, Helmrich ging allein aufs Tor zu und ließ sich die Chance nicht nehmen zur erneuten Führung seiner Farben (74.). Damit nicht genug traf Schmeißner noch mit sattem 20 Meter Schuss unbedrängt aus zentraler Position zur Entscheidung (76.). Von einem geordnetem Defensivverhalten war hier nichts zu sehen. Die Wechsel von Kunz und Diallo für die Offensive brachten keine neuen Impulse und man ergab sich in sein Schicksal der dritten Heimniederlage in Folge.
Mit dieser Leistung dürfte der Klassenerhalt nicht zu schaffen sein. Die fehlende Körpersprache bemängelte dann auch Ilmenaus Verantwortlicher Schelhorn, der den verhinderten Trainer Giehl vertrat. Bereits am nächsten Spieltag hat Ilmenau Gelegenheit sich zu rehabilitieren. Aber mit Bad Lobenstein kommt eine Spitzenmannschaft in den Hammergrund, was die Aufgabe nicht leichter macht.
Ilmenau: Lehmann; A. Wolfenstetter, Grebhan, R. Müller, Weiß, Finn, Mosert, El Rahman (81. Kunz), Schröder (16. Udeh, 69. Diallo), Machts, Helbing
Greiz: Beckert; Schmeißner, Muslijevski, Kögler (61. Müller), Halilaj, Klatt, Darboe, Helmrich, Baldrich (83. Leuchtmann), Küstner, Kreidemeier
Schiedsrichter: Bräuer (Nordhausen)
Zuschauer: 50
Tore: 1:0 (4.) Mosert, 1:1 (36.) Helmrich, 1:2 (38.) Küstner, 2:2 (44.) Müller, 2:3 (74.) Helmrich, 2:4 (76.) Schmeißner
Uwe Frank