Sprechzeiten: Di 16:30 Uhr - 19:00 Uhr ⋅ +49 3677 202310 ⋅ geschaeftsstelle@germania-ilmenau.de

Nach der Pause dem Druck nicht standgehalten

1.FC Greiz – SV Germania Ilmenau 4: 1 (0:1)

Zum ersten Landesklassenspiel der neuen Saison reiste Ilmenau ins Thüringer Vogtland nach Greiz. Konnte man in den letzten Landesklassenduellen dort erfolgreich bestehen, musste man diesmal die Heimreise ohne Zählbares antreten. Ein Unentschieden lag bei besserer Chancenausnutzung aber durchaus im Bereich des Möglichen. So hatte Ilmenau vor dem alles entscheidenden Strafstoß in der Nachspielzeit zwei Topmöglichkeiten zum Ausgleich. Der Sieg des Gastgebers geht aber letztlich aufgrund der Spielanteile und der größeren Angriffswucht vornehmlich in der zweiten Spielhälfte in Ordnung.

Ilmenau spielte mit Bathke, A. Wolfenstetter, R. Müller und Helbing in der Viererkette, davor Grebhan und Weiß. Im Mittelfeld Kunz, Machts, Alzoughbi und als einzige Spitze Fernando. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase übernahm der Gastgeber aber zunehmend das Heft des Handelns. Schon hier war deutlich zu sehen, dass sie mit Darboe auf der rechten Außenbahn einen pfeilschnellen Stürmer hatten, den Ilmenaus Abwehr nie in den Griff bekam. Er sollte in Hälfte zwei dann auch Matchwinner für seine Farben werden. Konnten seine Eingaben von der Grundlinie vor das Ilmenauer Tor in Hälfte eins noch geklärt werden (9., 15., 18., 25.), so stellte er mit seinen Toren in Hälfte zwei seine Torjägerqualitäten unter Beweis. Die größte Möglichkeit für den ersten Treffer ergab sich aber für den Gast. Einen Freistoß vor das Greizer Tor geschlagen konnte Beckert im Tor nicht festhalten, der Ball sprang Machts vor die Füße. Sein Schuss aus Nahdistanz ging aber über das leere Tor (22.). Die Angriffsbemühungen der Hausherren konnten hier noch gut geklärt werden und fanden spätestens beim gut mitspielenden Ilmenauer Torwart ihr Ende. Den Treffer erzielten dann aber die Gäste. Nach Einwurf von Weiß auf Höhe des Greizer Strafraums kam der Ball zu ihm zurück. Seine Flanke vor des Greizer Tor fand den völlig freistehenden Kunz, der mit Kopfball mühelos ins Tor traf (42.). So wurden dann auch die Seiten gewechselt.

Mit der Hereinnahme von Schwarz und Gneupel zur zweiten Halbzeit auf Seiten des Gastgebers gewannen die Angriffe jetzt deutlich an Schwung. Gerade im Mittelfeld war Ilmenau jetzt in den Zweikämpfen meist nur zweiter Sieger. Bei eigenem Ballbesitz ging der Ball zu schnell an Greiz verloren. So wuchs der Druck auf Ilmenaus Tor zusehends an und folgerichtig drehte der Gastgeber mit einem Doppelschlag nach gut einer Stunde das Ergebnis. Darboe verlängerte eine Eingabe von Schwarz gekonnt über Torwart Müller hinweg ins lange Eck (61.) und eine Ecke von Gneupel wuchtete er mit starkem Einsatz per Kopf ins Tor (63.). Somit belohnte sich Greiz für eine starke Phase nach der Halbzeitpause.

Ilmenau, damit aber noch nicht geschlagen, zeigte Moral und kämpfte gegen die drohende Niederlage an. Greiz jetzt nicht mehr so zwingend und Ilmenau wieder mit mehr Spielanteilen. Die Umstellung auf Dreierkette und das Vorziehen von R. Müller ins Mittelfeld zeigten Wirkung. Einen verunglückten Rückpass auf Torwart Beckert erlief sich Machts. Er umspielte Beckert, der Winkel zum Torschuss wurde dabei aber zu spitz, so konnte sein Schuss noch geklärt werden (84.). R. Müller spielte in die Schnittstelle der Greizer Abwehr, Machts nahm den Ball auf, sein Schuss ging über Beckert hinweg und klatschte an den langen Pfosten, wo er ins Feld zurücksprang. In dieser Phase wäre der Ausgleich möglich gewesen. Es kam aber anders. Einen langen Ball in Ilmenaus Hälfte konnte Bathke im ersten Versuch nicht klären. Beim Nachsetzen erwischte er Pöhler am Fuß und brachte ihn an der Strafraumgrenze zu Fall. Schiedsrichterin Dieckmann entschied sofort auf Strafstoß. Ilmenaus Bank sah das Foul außerhalb des Strafraums. Die Entscheidung vom Punkt ließ sich Gneupel nicht entgehen (90+1.). Den Schlusspunkt setzte dann mit seinem dritten Treffer Darboe für Greiz. Einen Konter schloss er mit platziertem Schuss ins lange Eck ab (90+2.).

Die Niederlage für Ilmenau sicher etwas zu hoch, hatte man doch auch seine Chancen zu mehr Treffern. Chris Machts, der wohl unglücklichste Spieler an diesem Nachmittag, hatte dafür die besten Gelegenheiten. Das Spiel zeigte aber auch, das mit mehr Einsatz und Tempo in dieser Spielklasse zu Werke gegangen werden muss, um zu bestehen.

Greiz: Beckert; Pfafl (46. Schwarz), Voigt, Müller, Zaim (80. Baldrich), Tilke (46. Gneupel), Darboe, Helmrich, Pöhler, Förster, Halilaj

Ilmenau: B. Müller; Bathke, Helbing (83. Udeh), Weiß, Alzoughbi (64. Schröter), A. Wolfenstetter, Kunz (75. Hergesell), Machts, Fernando, R. Müller, Grebhan

Schiedsrichterin: Dieckmann (Jena)

Zuschauer: 114

Tore: 0:1 (42.) Kunz, 1:1 (61.) Darboe, 2:1 (63.) Darboe, 3:1 FE (90+1) Gneupel, 4:1 (90.+2) Darboe

Uwe Frank