Ger­ma­nia Ilme­nau holt beim ersten Heim­spiel mit einem 4:4 (2:1) gegen Chemie Kahla den ersten Punkt. Es hät­ten aber drei sein können.

Von Ralf Brückner

„Sowas kann passieren. Wir haben gut gespielt, aber die hat­ten mehr Tech­nik.” Ger­ma­nia-Tor­wart Bernd Müller, zuvor wieder mit eini­gen Glanz­pa­raden (27., 45., 51.) und ins­ge­samt ein­er starken Leis­tung, brachte nach dem Abp­fiff ziem­lich tro­cken auf den Punkt, was. das Grund­prob­lem an diesem Tage war: Wenn einige der Kahlaer Stürmer, etwa Kacar oder auch Frank, erst mal „ins Rollen” gekom­men waren, dann war es für die Ilme­nauer kaum möglich, sie ohne Foul vorn Ball zu tren­nen. Dieses Prob­lem zog sich vom Anpfiff weg durch die gesamte Par­tie und kostete den Gast­ge­bern am Ende zwei Punk­te, trotz der vorheri­gen spektaku­lären Tor­folge. „Wenn jemand gegen drei, vier Spiel­er allein durchge­ht, und das dann auch noch zwei‑, dreimal, dann ist das ent­täuschend”, • fand auch Train­er Markus Lauth. „Wir mussten kurzfristig einiges um­stellen und müssen auch tak­tisch noch wei­ter auf­holen. Aber es geht weit­er vorwärts”

Konkret fehlte ihm mit R. Müller (pri­vat, bed­ingt) ein ganz wichtiger Defen­sivs­tratege und Fer­nan­do war angeschla­gen. „Wir woll­ten kein Risiko bei ihm einge­hen, und bei diesem Spielver­lauf war das, auch nicht nötig”, so der Coach.

Weil näm­lich dies­mal Chris Machts und Neuzu­gang Nils Kunz die Tore schossen. Das 1:0 von Machts bere­it­ete Carea­ga Iza­guirre mit einem Steil­pass vor (11.), beim 2:1 war Kunz steil geschickt wor­den und er spielte dann einen genauen Quer­pass auf den mit­gelaufenen Machts (33.). Nach der Pause nutzte ‘Kunz eiskalt einen haarsträuben­den Fehlpass in der Kahlaer Defen­sive zum 3:1 (66.) aus und lief schließlich drei Minuten später bei einem weit­eren Steil­pass seinem falsch postierten Gegen­spiel­er auf und davon (69.). Generell war das Abwehrkonzept der Gäste eine Katas­tro­phe; ihr 3:5 zu Hause gegen Schmölln wurde nachvol­lziehbar. Und eigentlich muss man Ilme­nau bescheini­gen, das auch recht umfänglich aus­genutzt zu ha­ben. Noch mehr solch­er Kon­tertr­e­f­fer, für Machts und Alzougb­hi dur­chaus möglich, wären fast zu viel des Guten gewesen…

Wenn der Geg­n­er nicht zu stop­pen ist

Aber in der Abwehr kamen die Grün-Weißen, mitunter auch wegen Schnel­ligkeit­snachteilen eben per­ma­nent nicht richtig in die Zweikämpfe. Durch Kampfgeist und hohen Ein­satz kon­nten die Gäste zwar meis­tens ge­rade noch vorm Abschluss gestört wer­den — und wenn nicht, dann schossen Kahlas Stür­mer aus besten Posi­tio­nen am Tor vor­bei. Aber eigentlich musste jedem Beobachter klar sein, dass das nicht ewig so-weit­er gehen würde —und nach dem vierten Ilme­nauer Tor (gefall­en im direk­ten Gegen­zug nach einem Kahlaer Pfos­ten­tr­e­f­fer von Jahr) riss die Glückssträhne dann auch: Nach drei nicht gestoppten Drib­blings lan­de­ten die Bälle im Ilme­nauer Netz (71., 75.,8’l.). Dass das dritte Gegen­tor aus klar­er Abseit­spo­si­tion vorbe­reitet wurde kann man bekla­gen — aber Machts stand bei seinem 1:0 eigentlich auch klar im Abseits.

Mal sehen, wie sich nun die Personalsitu­ation bei der Ger­ma­nia in dieser Woche ent­wickelt und welche Kon­stel­la­tio­nen sich dann daraus am näch­sten Sam­stag beim SV Jena-Zwätzen daraus ergeben.

Ilme­nau: B. Müller; Weiß, Kunz (76. Dial­lo), Alzough­bi, A. Wolfen­stet­ter, Carea­ga Iza­guirre, Schröter (78. Bathke), Machts, Herge­sell, Amarell (41. Hel­bing), Grebhan

Kahla: Wol­fram; Win­kler, Gleu, Kacar (75. Luck), Starkloff, Jahn, Kör­ber, Schröter, Haase, Frank (61. Tik­we), Moritz

Schied­srichter: Gäbler (Erfurt)

Zuschauer: 100

Tore: 1:0 (11.) Machts, 1:1 (32.) Frank, 2:1 (33.) Machts, 3:1 (66.) Kunz, 4:1 (69.) Kunz, 4:2 (81.) A. Wolfen­stet­ter (ET), 4:3 (75.) Jahn, 4:4 (81.) Luck