SV Ger­ma­nia Ilme­nau  —  SC 1903 Weimar  0 : 4  (0:2)

Nach den bish­er in den zwei Heim­spie­len gegen Kahla und Teichel gezeigten Leis­tun­gen, wo man sichergeglaubte Punk­te noch her­schenk­te, sollte gegen Weimar der erste Saison­sieg einge­fahren wer­den. Es zeigte sich aber schon in den ersten Minuten des Spiels, dass sich mit dem Ver­band­sli­gaab­steiger, eine Mannschaft von ganz anderem Kaliber im Ham­mer­grund vorstellte. Dabei von einem Klasse­nun­ter­schied bei­der Mannschaften zu sprechen ist nicht übertrieben.

Ilme­nau mit Bathke, A. Wolfen­stet­ter, Herge­sell und Weiß in der Vier­erkette, davor R. Müller. Udeh, Finn, Cherkashyn und Alzough­bi im Mit­telfeld und Kunz als einzige Spitze. Im Nach­hinein betra­chtet war diese Auf­stel­lung vielle­icht etwas zu opti­mistisch im Hin­blick auf die offen­sive Aus­rich­tung der Heim­mannschaft. Die Gast­mannschaft, Durch­schnittsalter der Startelf 21 Jahre, hat­te über die gesamte Spielzeit mit ihrer Lauf­bere­itschaft und der Schnel­ligkeit in ihren Aktio­nen ein deut­lich­es Plus gegenüber ihrem Geg­n­er. Beze­ich­nend hier­für, dass erst nach 37 Minuten Ilme­nau den Ball Rich­tung Weimar­er Tor schick­te. Der Schuss des eingewech­sel­ten Dial­lo nach Zus­piel von Alzough­bi war aber für eine ern­sthafte Torge­fahr zu schwach. Bess­er war die Chance für Udeh zwei Minuten später. In aus­sicht­sre­ich­er Posi­tion ging sein Schuss aber übers Tor. Diese zehn Minuten vor der Pause waren auch die besten der Heim­mannschaft in Hälfte eins. Hier gelang es über den Kampf, eine gewisse optis­che Aus­geglichen­heit im Feld­spiel zu erre­ichen. Bis dahin hat­te der Gast aber aus sein­er Über­legen­heit schon zwei Tore vorgelegt. Nach Ecke Orlamünde ging der Ball durch den Ilme­nauer Strafraum, am lan­gen Pfos­ten kon­nte Scholz unbedrängt ein­schieben (12.) und nach Grundlin­ien­rück­pass von Zeitz auf Orlamünde gelang diesem mit platziertem Schuss ins lange Eck die ver­di­ente Zweitore­führung (29.). Scholz als Spiel­eröffn­er aus der Vier­erkette her­aus, Orlamünde als Regis­seur im zen­tralen Mit­telfeld und der ständig über seine rechte Seite nach vorn drän­gende Zeitz waren auch die auf­fäl­lig­sten Pro­tag­o­nis­ten im Weimar­er Spiel.

Mit der Here­in­nahme von Machts zur zweit­en Hälfte bekam das Ilme­nauer Spiel einen gefährlicheren Zuschnitt. Bere­its nach fünf Minuten erhielt dieser seine große Möglichkeit für den Anschlusstr­e­f­fer. Nach weit­em Pass von Udeh lief er allein auf Tor­wart Men­zel zu, umspielte ihn, seinen Schuss kon­nte Scholz aber noch auf der Lin­ie klären (50.). Vielle­icht hätte ein Ilme­nauer Tor dem Spiel noch eine Wende gegeben. Stattdessen kam die Spie­lentschei­dung. Einen genau getimten Pass in die Schnittstelle der Vier­erkette erlief sich Cale­nius und über­wand B. Müller im Tor (58.).  Ilme­nau in der Folge bemüht das Ergeb­nis fre­undlich­er zu gestal­ten, ges­tat­tete dem Gast nun noch mehr Raum für eigene Angriffe. Hier ver­hin­derte B. Müller mit tollen Paraden und Reflex­en einen größeren Rück­stand.  Beste Möglichkeit­en für Diet­rich (62.), F. Müller (73.), Franz (76. Lat­ten­schuss) und J. Müller (85.) hät­ten zu ein­er höheren Nieder­lage führen kön­nen. Den Schlusspunkt set­zte dann Cale­nius mit seinem zweit­en Tre­f­fer nach Ilme­nauer Vorar­beit (88.). Ein verunglück­ter Rück­pass von Schröter erre­ichte Cale­nius, Cherkashyn kon­nte ihn im Sprint ablaufen und den Ball unter seine Kon­trolle brin­gen. Aber anstatt die Sit­u­a­tion endgültig zu klären, vertän­delte er ihn an den nach­set­zen­den Cale­nius. Der bedank­te sich mit dem vierten Weimar­er Treffer.

Nimmt man Weimars Leis­tung an diesem Tag als Maßstab für das Niveau in der Lan­desklasse, so muss man Ilme­nau eine nicht klassen­taugliche Vorstel­lung attestieren. Zu groß waren die Defizite in der Hand­lungss­chnel­ligkeit an diesem Nachmittag. 

Ilme­nau: B. Müller; Bathke (59. Schröter), R. Müller, Weiß, Alzough­bi (46. Machts), A. Wolfen­stet­ter, Cherkashyn, Finn, Herge­sell, Udeh, Kunz (36. Diallo)

Weimar: Men­zel; Diet­rich, Szat­man, Scholz, Möllers (59.Köhler), Boden (72. Wind­hauer), Orlamünde (78. Müller, J.), Cale­nius, Müller,F. , Franz, Zeitz

Schied­srichter: Köh­ler (Ein­hausen)

Zuschauer: 50

Tore: 0:1 (12.) Scholz, 0:2 (29.) Orlamünde, 0:3 (58.) Cale­nius, 0:4 (88.) Calenius 

Uwe Frank