SC 1903 Weimar  —  SV Germania Ilmenau  1 : 1  (1:1)

Im Hin­spiel war Ilme­nau noch in allen Belan­gen Weimar klar unter­legen und musste ver­di­ent  eine 0:4 Nieder­lage quit­tieren. Nicht so in diesem Spiel.

Als der eingewech­selte Finn in der 46. Minute einen Foulelfme­ter ver­schoss, war dies der Auf­takt für eine bären­starke Ilme­nauer zweite Hal­bzeit. Was fehlte, war der sieg­brin­gende Tre­f­fer, um sich für den Auftritt auf dem Weimar­er Lin­den­berg zu belohnen.

Ilme­nau gegenüber der Vor­woche auf vier Posi­tio­nen verän­dert. Im Tor Lehmann für B. Müller, Greb­han nach sein­er Gelb­sperre wieder in der Vier­erkette und Mosert auf der Zehn­er­po­si­tion hin­ter der einzi­gen Spitze Kunz.

Ilme­nau von Beginn an hellwach, bot der vehe­ment anren­nen­den Weimar­er Mannschaft Paroli und kon­nte so den Druck vom eige­nen Tor fern­hal­ten. Die größte Möglichkeit für Weimars Führung gab es nach einem Fehlab­spiel von Weiß in der eige­nen Hälfte. Sein Pass lan­dete in den Füßen von Franz, der spielte quer auf Cale­nius. Völ­lig frei vor Ilme­naus Tor traf dessen Schuss nur den Pfos­ten (17.). Auf der Gegen­seite ließ Tor­wart Stern einen Freis­toß von Mosert prallen, den nach­set­zen­den El Rah­man kon­nte er nur durch Foul brem­sen. Den fäl­li­gen Straf­s­toß ver­wan­delte Kunz sich­er (21.). Lange währte die Freude über die Führung aber nicht. Eine zu kurz abgewehrte Eingabe lan­dete bei Brüheim, Schröter störte nur halb­herzig und bei freier Schuss­bahn lan­dete der Ball im lan­gen Eck (23.). Die Par­tie wurde von bei­den Seit­en ein­satzs­tark geführt und Weimar hat­te im Schied­srichter einen sehr nach­sichti­gen Unpartei­is­chen bei der Bew­er­tung der Zweikampf­führung, was in Hälfte zwei auch zu großem Unmut auf Ilme­naus Bank führte und in der Gelb-Roten Karte für Ilme­naus Train­er gipfelte.

Ilme­nau stellte in der Hal­bzeit­pause auf den Schlüs­sel­po­si­tio­nen die Mannschaft um. Für Kunz kam Finn in die Mannschaft, Mosert rück­te in die Mit­tel­stürmer­po­si­tion, Finn dahin­ter in die Zehn­er­po­si­tion. Cherkashyn ging in die Innen­vertei­di­gung und R. Müller rück­te für ihn in die Sech­ser­po­si­tion. Dies zeigte auch sofort Wirkung und sollte let­ztlich der Schlüs­sel für eine über­legen geführte zweite Hälfte sein. Mit Moserts erster Aktion legte er den Ball mustergültig in die Schnittstelle der Weimar­er Abwehr, Schröter erlief sich den Pass und wurde von Scholz beim Torab­schluss im Strafraum gefoult. Der Pfiff von Schied­srichter Eschler kam sofort, mehr aber nicht. Ver­hin­derung ein­er Tor­chance zieht eigentlich min­destens eine Ver­war­nung nach sich. Mehrmals wusste sich Weimar nur durch Foul­spiel zu helfen. Sank­tio­nen für diese Spiel­weise durch den Schied­srichter Fehlanzeige. So gin­gen die unfairen Attack­en weit­er. Die Gel­ben Karten gab es für Ilme­nau: Mosert, Carea­ga Iza­guirre, El Rah­man und zweimal Train­er Giehl.

Die größten Möglichkeit­en für weit­ere Tore hat­ten Orlamünde auf Weimar­er Seite, frei vor Ilme­naus Tor ging sein Schuss knapp vor­bei (68.) sowie Dial­lo, Schuss übers Tor (90.+2) und R. Müller, allein aufs Weimar­er Tor zulaufend, legte er sich den Ball zu weit vor, der Tor­wart kon­nte klären (90.+4.). Ein Tre­f­fer aus dem Spiel her­aus gelang auch hier nicht, so bleibt es in 2023 bei vier Straf­s­toß­toren. Eine bären­starke Par­tie boten Cherkashyn in der Defen­sive mit sein­er Zweikampf­s­ta­tis­tik und R. Müller als uner­müdlich­er Antreiber fürs Angriffsspiel.

Wird im Nach­hol­spiel am Oster­mon­tag gegen Greiz an diese Leis­tung angeknüpft, wird man sich­er auch im Ham­mer­grund mal wieder jubeln können.

Weimar: Stern; Diet­rich (76. Diener), Scholz, Möllers (81. Müller), Men­zel (63. Alt­gassen), Orlamünde, Cale­nius, Franz, Köh­ler, Brüheim, Zeitz

Ilme­nau: Lehmann; A. Wolfen­stet­ter, Carea­ga Iza­guirre, Weiß, Greb­han, R. Müller, Cherkashyn, El Rah­man (85. Dial­lo), Mosert, Kunz (46. Finn), Schröter (78. Udeh)

Schied­srichter: Eschler (Jena)

Zuschauer: 85

Tore: 0:1 (21.) Kunz FE, 1:1 (23.) Brüheim

Uwe Frank